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Auf einen Blick:

  • Großkunde zahlte nicht und brachte etablierten Elektronik-Fertiger unter Druck
  • Betriebsprozesse und Löhne für 220 Mitarbeiter am Standort Neulingen gesichert
  • Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme und Tobias Hoefer sanierten erfolgreich
  • Amerikanischer Investor Cemtrex übernahm komplett und verfolgt Langfriststrategie
  • Alle Geschäftsbereiche wurden fortgeführt und über 200 Mitarbeiter weiter beschäftigt

Der Klient

Die ROB-Unternehmensgruppe war ein führender Auftragsfertiger von elektronischen Baugruppen und Systemen für Medizintechnik, Regenerative Energien, die Automobilindustrie sowie die Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik. Sie bestand in Deutschland aus den Tochtergesellschaften ROB-Connect GmbH, ROB-Engineering GmbH, ROB-Electronic GmbH sowie aus der ROB-Holding AG.

Diese Gesellschaften beschäftigten insgesamt rund 220 Mitarbeiter am Standort Neulingen. 2012 wurde ein Umsatz von über 48 Mio. Euro erzielt. Angefangen von der Hard- und Software-Entwicklung über die exklusive Fertigung komplexer Produkte in höchster Qualität bis hin zur Übernahme von Logistik- und Lagerfunktionen hatte sich ROB für große Konzerne als Full-Service-Partner etabliert.

Die Ausgangslage

Die vier deutschen Gesellschaften der ROB-Gruppe hatten aufgrund von überraschend aufgetretenen Zahlungsstockungen bei einem Großkunden im Umfang von mehreren Millionen Euro Ende März 2013 Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit stellen müssen. Die Auslandsgesellschaften (Schweiz, Rumänien) waren nicht Bestandteil des Insolvenzverfahrens.

Die Sanierungslösung

Die HST-Gründungspartner Schmid-Thieme (für die ROB-Connect GmbH und ROB-Engineering GmbH) und Hoefer (für die ROB-Electronic GmbH und ROB-Holding AG) führten zusammen mit Geschäftsführer Frank Bittighofer die ROB während des Insolvenzverfahrens in vollem Umfang fort und stabilisierten die Gruppe. Im Juni und Juli hatten die Auftragseingänge weiter zugenommen, wobei die Neulinger auch einige Aufträge der zwischenzeitlich geschlossenen Schweizer Tochtergesellschaft übernehmen konnten.

Nach einem intensiven Transaktionsprozess lagen in der Endphase vier Optionen für eine dauerhafte Fortführungslösung vor.

Mit einem überzeugenden Erwerberkonzept übernahm dann der US-amerikanische Investor Cemtrex Inc. alle Geschäftsaktivitäten zum 1. November 2013. Das Unternehmen punktete nicht nur bei den Gläubigern, sondern auch bei den anderen Verfahrensbeteiligten u. a. mit einem wachstumsstarken Geschäftsverlauf, mit Expansionsplänen in Europa und einen exzellenten Ruf als ein weltweit führendes Unternehmen für die Herstellung und den Verkauf von Technologien zur Emissionskontrolle, Prozessanalyse sowie Mess- und Regeltechnik für industrielle Anwendungen.

Das wirtschaftliche Ergebnis

Die bislang vier Gesellschaften wurden mit allen Geschäftsbereichen in der neuen ROB Cemtrex GmbH zusammengefasst. Der Standort wurde gesichert und die verbliebenen über 200 Mitarbeiter der ROB-Gruppe blieben in Lohn und Arbeit. Unter dem alten und neuen Geschäftsführer Frank Bittighofer eröffnete sich sieben Monate nach dem Insolvenzantrag wieder eine positive Zukunftsperspektive für einen der führenden Auftragsfertiger von elektronischen Baugruppen und Systemen in Deutschland.

Damalige Stimmen zur Sanierung

„Um alle Sanierungschancen zu wahren und die Möglichkeiten des deutschen Insolvenzrechts maximal dafür zu nutzen, haben wir uns entschieden, sehr frühzeitig Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen.“ (ROB-Vorstand Frank Bittighofer)

 

„Die gefundene Lösung ist das Optimum für die Gläubiger, für das Unternehmen und die Mitarbeiter. Die ROB verfügt nun wieder über eine starke finanzielle Basis.“ (RA Marc Schmidt-Thieme)

 

„Wir sehen erhebliches Wachstumspotenzial.“ (Saagar Govil, Vorstandsvorsitzender von Cemtrex)