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Auf einen Blick:

  • Das auch überregional renommierte Bauunternehmen sah das Insolvenzverfahren als letzte Chance für eine Sanierung
  • Das Amtgericht in Pforzheim bestellte Tobias Hoefer zum vorläufigen Insolvenzverwalter
  • An allen zehn aktuellen Baustellen wurde trotz Insolvenz weiter gearbeitet
  • Dank Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die 100 Mitarbeiter gab es keine Lohnrückstände

Der Klient

Pfirmann-Bau hat sich in den über 55 Jahren seines Bestehens in ganz Baden-Württemberg einen Namen als Spezialist für Ingenieurbau und den Schlüsselfertigbau bei Industrieprojekten gemacht. Schwerpunkte der Bautätigkeit sind neben Gewerbebauten auch Klärwerke und Regenüberlaufbecken. Das Tochterunternehmen Seyfried Bau in Höfen an der Enz ist vorwiegend im Tiefbau tätig. Im letzten abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschafteten die beiden Unternehmen einen Umsatz von insgesamt rund 14 Mio. Euro.

Die Ausgangslage

Die Geschäftsführung der Erwin Pfirmann GmbH + Co. KG und der Seyfried Bau GmbH hatten in den letzten Wochen des Jahres 2010 ein Sanierungskonzept erarbeitet, um die aufgelaufenen finanziellen Altlasten zu bewältigen. Allerdings konnte darüber mit den Gläubigern keine Einigung erzielt werden. Damit fehlten den Unternehmen die Mittel, um die anstehenden Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. So blieb der Geschäftsführung nur noch der Antrag auf ein Insolvenzverfahren, um das Unternehmen erfolgreich zu sanieren.

Die Sanierungslösung

Als Voraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung erreichte HST Hoefer | Schmidt-Thieme, dass die Auftraggeber, Lieferanten sowie Nachunternehmen Pfirmann-Bau und Seyfried-Bau weiter die Treue hielten und die Betriebe auch bei weiteren Ausschreibungen berücksichtigt wurden.

Das wirtschaftliche Ergebnis

An allen Anfang 2011 operierenden Baustellen konnte die Arbeit in vollem Umfang weiter gehen. Positiv bewertete Hoefer, dass die Löhne für die insgesamt rund 100 Arbeitnehmer für Dezember 2010 noch bezahlt wurden und keine Lohnrückstände aufgelaufen waren. Dadurch waren die Bedingungen gegeben, um den Insolvenzgeldzeitraum für die Restrukturierung zu nutzen. Alle Mitarbeiter konnten ohne Einschränkungen weiter beschäftigt werden.

Damalige Stimmen zum Sanierung

„Nach meinen ersten Eindrücken vor Ort sehe ich eine positive Fortführungsperspektive für beide Betriebe. Von Seiten der Gläubigerbank habe ich bereits erste Signale bekommen, dass sie die Fortführung unterstützen will. Deshalb können wir auch an allen gegenwärtig zehn Baustellen in vollem Umfang weiter arbeiten.“ (RA Tobias Hoefer)

 

„Wir können die durch finanzielle Altlasten bedingte Restrukturierung unseres Unternehmens trotz voller Auftragsbücher nicht aus eigener Kraft stemmen. Deshalb haben wir Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, um so Pfirmann-Bau und das Tochterunternehmen Seyfried Bau GmbH wieder auf eine gesunde, zukunftsfähige Basis zu stellen. Das deutsche Insolvenzrecht gibt uns hierzu gute Möglichkeiten.“ (Steffen Stüber, Geschäftsführer Pfirmann GmbH & Co. KG)

Auf einen Blick:

  • Der weltweit operierende Autozulieferer Robert Sihn GmbH & co. KG hatte im September 2011 Antrag auf Insolvenz gestellt
  • Das Amtsgericht in Pforzheim bestellte Tobias Hoefer zum Insolvenzverwalter
  • Beim führenden Hersteller von fluidischen und mechanischen Verbindungen für die Automobil- und Motorenindustrie standen die Bänder auch nach dem Insolvenzantrag nicht still
  • Lohnrückstände für die rund 510 Mitarbeiter wurden vermieden

Der Klient

Das Unternehmen Robert Sihn GmbH & Co. KG wurde im Jahre 1939 von Robert Sihn gegründet und hat sich seitdem international als führender Zulieferer von fluidischen bzw. mechanischen Verbindungen für sensible Bereiche des Automobilbaus – wie etwa Servolenkungen, Kraftstoff- und Ölkreislauf sowie aktiven Fahrwerksystemen – einen Namen gemacht. Für viele Automobilhersteller und -Zulieferer ist Robert Sihn mit seinen Produkten daher ein sogenannter „Single-Source“-Lieferant. Bei für die Motorfunktion wichtigen Komponenten wie Ringstück-Hohlschrauben ist das Unternehmen sogar Weltmarktführer. Heute fahren drei von vier Fahrzeugen deutscher Automobilhersteller mit Produkten von Robert Sihn. In den hoch modernen Werken am Stammsitz Niefern-Öschelbronn sowie Mühlacker in der Nähe von Pforzheim in Baden-Württemberg arbeiten rund 510 Mitarbeiter. Der Internationalisierung und der starken Kundennachfrage aus Südamerika hat Robert Sihn 1998 durch die Gründung eines Joint Ventures in Sao Paulo, Brasilien, der Firma MEC-SIHN, Rechnung getragen. Dieses Zweigwerk versorgt hauptsächlich den südamerikanischen Markt.

2010 setzte die Robert Sihn Gruppe rund 42 Mio. Euro als Zulieferer für Automobil-, Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller in aller Welt um. Hauptabsatzmärkte für Robert Sihn sind neben Deutschland die Länder der EU, Südamerika und die USA

Die Ausgangslage und Sanierungslösung

Auslöser für den Insolvenzantrag waren letztlich gescheiterte Gespräche über eine kurzfristig notwendig gewordene Brückenfinanzierung. Aus der auf die Auftragslage gestützten Wachstumsperspektive des Unternehmens ergab sich ein erhöhter Betriebsmittelbedarf, der nicht aus dem laufenden Geschäft gedeckt werden konnte. Gespräche über eine Kreditfinanzierung konnten nicht mehr rechtzeitig zum Abschluss gebracht werden, so dass dem Unternehmen im Oktober 2011 die Zahlungsunfähigkeit drohte. Auch die bereits begonnenen Verhandlungen mit einem Investor über einen Einstieg verzögerten sich dadurch. Durch den dreimonatigen Insolvenzgeldzeitraum erhielten Robert Sihn und Hoefer den notwendigen Spielraum für den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit Geldgebern und Investoren.

Das wirtschaftliche Ergebnis

Die Auftragsbücher der Robert Sihn GmbH & Co. KG sind weiterhin gut gefüllt. In 2011 erwirtschaftete das Unternehmen aufgrund der guten Auftragslage ein Umsatzwachstum von über 15 Prozent auf rund 49 Mio. Euro. An den bestehenden Arbeitsverhältnissen an den beiden Standorten änderte sich nichts. Gemeinsam erarbeitete man gute Chancen für eine erfolgreiche Sanierung und hielt den Geschäftsbetrieb am Leben.

Damalige Stimmen zur Sanierung

„Wir haben in ersten Gesprächen mit Lieferanten und Kunden erreicht, dass wir Produktion und Vertrieb in vollem Umfang aufrechterhalten können. Auch für die rund 510 Mitarbeiter gibt es keine Einschränkungen. Die Löhne sind bislang pünktlich bezahlt worden und durch die heute schon in die Wege geleitete Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes ist ihr Einkommen auch für die nächsten drei Monate bereits gesichert.“ (RA Tobias Hoefer / Geschäftsführer Robert Sihn)

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